über seine Erfahrungen mit der „rechten Szene“ zu referieren.
Manuel Bauer war zu Gast an der Gemeinschaftsschule, um dort vor den SchülerInnen der Klassenstufen 9 und 10 von seiner Vergangenheit in der Neo-Nazi-Szene in Ostdeutschland zu berichten.
Er erzählte über seine Kindheit in der ehemaligen DDR und die ersten Berührungspunkte mit nationalsozialistischem Gedankengut. Dabei führte er den Jugendlichen anschaulich vor Augen, wie verlockend und gefährlich die Anwerbestrategien, der rechten Szene vor allem für Kinder und Jugendliche sein können, und wie auch er damals den Zugang zu ebendieser Szene fand.
Herr Bauer berichtete über seine ersten Straftaten und einen gefährlichen Sog, in den er aus „Bruderschaftsgedanken“, falscher Solidarität und Freundschaft, verbunden mit Nationalstolz und der festen Überzeugung, das Richtige zu tun, geraten ist. Gleichzeitig verlor er alle relevanten Freundschaften und wendete sich von seiner Familie ab. Erst während eines Gefängnisaufenthaltes schaffte er mit Hilfe der Organisation „Exit Deutschland“ den Ausstieg. Heute berichtet er unter anderem an Schulen über diese Zeit, mit der Intention, SchülerInnen auf die damit verbundenen Gefahren aufmerksam zu machen.
Die realistischen Darstellungen machten sowohl die SchülerInnen, als auch die LehrerInnen der Gemeinschaftsschule Eppelborn gleichermaßen betroffen und nachdenklich.
Zum Ende der Veranstaltung hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, Herrn Bauer Fragen zu stellen und Rückmeldungen zu seinem Vortrag zu geben, was gut angenommen und genutzt wurde.
Gerade in der heutigen Zeit und bei aktiver, unreflektierter Mediennutzung sind SchülerInnen häufig Rechtspopulismus und Hass-Posts im Internet hilflos ausgesetzt. Vor allem Kinder und Jugendliche, die in ihrer Persönlichkeitsentwicklung noch nicht gefestigt sind, sind durch Anwerbestrategien wie Musik, Konzerte, Freundschaftsgefüge, Freizeitangebote u.v.m. gefährdet. Die Schule unterstützt solche Projekte, um Jugendliche zu sensibilisieren und gleichzeitig dazu zu motivieren, sich, vor allem im Schulalltag, aber auch im privaten Umfeld, für andere einzusetzen, denen Unrecht geschieht. Dabei soll aktive Projektarbeit das Gemeinschaftsgefühl der SchülerInnen stärken und das soziale Miteinander in Schulklassen festigen.
Die Gemeinschaftsschule Eppelborn, als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ plant in diesem Sinne noch weitere Projekte zu Themenbereichen wie Solidarität, Demokratie und Gewaltprävention.